kids-ontour
Als Ausgleich zum Alltag scheint (Familien)Urlaub ideal zu sein. Ferien mit der Familie heißt aber nicht zwingend, das Alltägliche hinter sich zu lassen. Gerade wenn das Budget klein, aber die Welt so groß ist, freundet sich letztlich oft Mutti mit dem Gedanken an die Ferienwohnung oder den Campingplatz als Domizil für die schönste Zeit im Jahr zu wählen.

Mit der Erholung ist dann keinesfalls vorbei, nur eben etwas schwieriger. Schließlich muss gekocht und aufgeräumt werden. Trotz allem soll es eine Auszeit sein – für jeden, während des Erholungsurlaubes. Weil ja alles anders ist, bleibt endlich mal Zeit für die Eltern, einmal alleine einen Spaziergang zu machen oder über Dinge sprechen, für die sonst keine Zeit ist, im Alltäglichem. Ein Nachmittag im Straßencafé, ein Besuch im Museum oder einfach mal am Strand liegen und gar nichts tun, das ist doch Familienurlaub

Aber hoppla. Familie mit Kind. Da war doch noch was. Was macht das Kind? Kinder machen oft genau das Richtige. Sie beschäftigen sich – wenn das Angebot stimmt. Manche brauchen dafür etwas länger, manche suchen sofort den Kontakt zu anderen Kindern. Und wenn sie einmal losgelassen werden, reicht oft Sichtkontakt oder Hörweite um sich zu vergewissern, dass alles gut ist.

Urlaub heißt nicht Freizeit weil die Familie ständig zusammen ist. Eltern müssen nicht unbedingt den Entertainer spielen.
Urlaub mit Familie soll Erholung sein – auch oder gerade für die Eltern. Urlaub soll zurückgeben, was der Alltag nimmt. Energie, Kraft, Wohlbefinden.

Und irgendwann heißt es:„Weißt Du noch damals in Spanien, als wir den ganzen Abend auf dem Felsen saßen, mit Rotwein und Pappbechern und uns nur im Arm hielten,Während sich die Kinder am Strand mit anderen Kindern bis kurz vor Mitternacht Geschichten erzählten und Lagerfeuer gemacht haben?“ Man vergisst es nicht.

Ich erinnere mich an einen Urlaub an der Nordsee im Sommer. Mein eher kontaktscheuer Sohn (9) ,Lukas, wurde am zweiten Tag von ein paar anderen Ferienkindern zum Sandburg bauen eingeladen. Den Rest des Urlaubs verbrachte er jede freie Minute mit „den Anderen Urlaubskindern“ und hat jede Menge erlebt und viele Eindrücke mit nach Hause genommen. Mit der gleichaltrigen Anna verstand er sich besonders gut.

Natürlich gab es Tränen, als wir die Koffer im Auto verstauten und von Anna und den Anderen Abschied nahmen. Das schwere Herz brachte ihm aber eine tolle Erfahrung. Dieses tiefe Gefühl in seiner Brust zeigte ihm, wie schön es ist eine Bindung aufzubauen, Freundschaft zu erleben. Er hatte seinen Urlaub genossen und kann lange von den tollen Abenteuern und Erlebnissen zehren, die er während des Urlaubes erlebt hat.

Auch für mich war dieser Urlaub Erholung – mit Erkenntnisgewinn. Ich sah wie selbständig mein Kind schon ist und wie wundervoll Kinder in ihrer Welt alles regeln. Unkompliziert, einfach so, unter sich. Es war Abwechslung jeden Tag – ganz anders als zu Hause.